Expetionsarztbörse

"Seit meiner Kindheit träume ich davon, den Nordpol zu erreichen,
nun stehe ich auf dem Südpol"** Roald Amudsen †1928

Tag 6 - Montag, 13.02.2017

Die Südlichen Orkneyinseln sind eine Inselgruppe, die nördlich der Antarktischen Halbinsel in der Drakestraße liegt. Sie fallen völkerrechtlich unter den Antarktisvertrag, der in der Antarktis keine staatliche Souveränität zulässt, werden jedoch von Großbritannien und von Argentinien beansprucht.
Die Inselgruppe steht unter den wechselnden Einflüssen aus Norden und Süden, das heißt im Sommer und Herbst herrscht ozeanischer Einfluss, die Temperaturschwankungen sind nur gering. Im Winter und Frühling ist es der kontinentale Einfluss, der große Temperaturschwankungen verursacht. Der wärmste Monat ist mit +1,3 °C Februar, der kälteste Monat mit −8,5 °C der Juli. Die bisher tiefste Temperatur wurde mit −40,1 °C am 3. August 1904 gemessen, die wärmste mit 14,3 °C. Das von Westwind dominierte Wetter ist meist trüb und neblig und gehört mit weniger als 1000 Sonnenstunden pro Jahr zu den sonnenärmsten Gebieten der Erde. Auf der Forschungsstation gibt es im November meist noch mehr als 60 cm Schnee, der aber bis zum März wegschmilzt. Das Meer ist von Juni bis November mit Eis bedeckt.
Expeditionsmedizinischer Schwerpunkt bezüglich Praxis der Kälteakklimatisation, die optimale Akklimatisationstechnik, medikamentöse Akklimatisationshilfen. Weitere gesundheitliche Kriterien der Expeditionsmedizin wie Energiestoffwechsel, Kältebedingter Gewichtsverlust, Ernährung, Flüssigkeitshaushalt, Gehtaktik und Atemrythmus werden behandelt.
Die behandelten Anpassungsstrategien haben nicht das Ziel, die Akklimatisation zu beschleunigen, sondern das Risiko einer schweren Kältekrankheit zu vermindern. Schwere Formen der akuten Kältekrankheit sind so vermeidbar. Es gibt keine für alle Individuen gleichermaßen gültige Akklimatisationstaktik. Es ist aber klar, dass der Faktor Zeit entscheidend ist. Die Geschwindigkeit stellt also den maßgeblichen Risikofaktor dar.